Die Farbe Grün, Symbol für Neuanfang und Natur, zieht selbstbewusst in sämtliche Wohnräume ein. Und ersetzt damit das unbunte Schwarz. Doch die entscheidende Frage ist: Wird diese Wahl der Farbe zuliebe oder als Ausdruck eines nachhaltigen Umweltgedankens getroffen? Eine Spurensuche mit schicken Beispielen.
Ob Pflanze, Tapete oder Mobiliar: Design in Grün symbolisiert den Glauben an eine bessere Zukunft
Es ist ein psychologisches Phänomen: Grün ist ein Synonym und Symbol für Naturverbundenheit. Der hoffnungsfrohe Ton impliziert Umweltbewusstsein, Nachhaltigkeit, Gesundheit, Natürlichkeit und sicherlich auch den Glauben an eine bessere Zukunft. Deshalb schafft die Einbindung von Grün als Pflanze oder Einrichtungsobjekt körperliches und seelisches Wohlbefinden — bewusst oder unbewusst. Auch der Zeitgeist spiegelt die Sehnsucht zur Natur wider. Eine deutliche Botschaft an Schwarz, dass seine Tage als einzig gültiger Klassiker womöglich gezählt sind.
Grüne Fantasien, ausgelebt in jedem Raum
Das, was auf dem Land seither eine Selbstverständlichkeit ist, wird heutzutage von Städtern weltweit als nachhaltiges Leben und Wohnen thematisiert. Die Entwicklung von möglichst naturnah arrangierten Schnittblumen in der Wohnung über Kräutertöpfe auf dem Balkon bis hin zum Urban Jungle auf der Dachterrasse ist nur eine Facette der „Go Green“-Bewegung. Zusätzlich zur Wirkung von Pflanzen machen sich Interiordesigner die positive Assoziation der Farbe Grün zimmerübergreifend zunutze. Ob in der Küche oder im Wohnzimmer, grüne Farbe ist schon lange nicht mehr auf Accessoires limitiert.
Natur an der Wand, auf dem Boden und am Fenster
Farbe, Teppiche und Fliesen sowie Vorhänge sorgen für Fläche, Textur und Dimension. An der Wand erinnert Grün an mystische, dichte Wälder und auf dem Boden an Wiesen. Vorhänge nehmen fließende Bewegungen an, deren Form wie Wellen oder Magma anmuten. Was farbenfrohe Pflanzenmuster direkt kommunizieren, teilen diese Materialien und Textilien in Grün häufig monochrom mit.
Täuschend echt oder echt nachhaltig?
Wie schnell lassen wir uns dazu verleiten, von der grünen Farbe eines Möbelstücks auf die nachhaltige Herstellung oder Verwendung natürlicher Materialien zu schließen? Oder gehen wir umgekehrt instinktiv davon aus, dass schwarze Designobjekte weniger umweltfreundlich sind? Mit diesem psychologischen Farbspiel eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten, denn anspruchsvolle Optik und Haptik entsteht auch aus Mehrwegflaschen, Muschelschalen oder Karton. Welche Grenzen es zum Trendthema nachhaltiges Design gibt und wie die Zukunft aussehen könnte, steht auch in unserer Frühlingsausgabe DECO HOME 2/2021.
Hier können Sie sich von unserem Artikel →Wandgestaltung Grün inspirieren lassen und erhalten Tipps zum effektvollen Farbeinsatz.