Holzkohle, Gas, Elektro oder Pellet – reine Geschmacksache? Nicht nur! Welche Fragen beim Grill kaufen weiter helfen und warum Sternekoch Johann Lafer sein Steak zuckert.

Erfahrung, Geduld und das Verständnis mit Hitze umzugehen, sind nach Johann Lafer die Eigenschaften, die aus Hobby-Griller:innen künftige BBQ-Profis machen. Was, vor allem bei Kein-Sterne-Köch:innen, auch nicht schadet ist natürlich der passende Grill. Um ihn zu finden, sollte man sich im ersten Schritt fragen, wo er stehen soll und wie oft, für wie viele Personen in der Regel gegrillt wird. Nichts ist schlimmer als Gäste, die hungrig Brot in Ketchup tunken, weil zu wenig Platz auf dem Rost ist. Je nach kulinarischen Ambitionen macht es außerdem Sinn zu überlegen, ob der neue Grill zusätzliche Funktionen wie Seitenbrenner für Saucen oder Beilagen, eingebaute Thermometer oder eine Rotisserie haben sollte. Ein weiterer wichtiger Schritt vor dem Grill kaufen? Den richtigen Typ bestimmen.

Vor- und Nachteile der verschiedenen Grillarten

  • Holzkohlegrills sorgen für den klassischen rauchigen Geschmack, können hohe Temperaturen erzeugen, die knusprige Krusten entstehen lassen und sind im Vergleich oft günstiger in der Anschaffung. In vielen Wohnvierteln sind sie aufgrund der Rauchbildung jedoch verboten. Außerdem ist die Reinigung des Rosts aufwendig und die Temperaturkontrolle erfordert Übung. Noch dazu steht die Holzkohle aus gesundheitlichen Gründen in der Kritik.
  • Gasgrills haben eine präzise Temperatursteuerung und gleichmäßige Hitzeverteilung, was sie ideal für häufiges Grillen und viele Gäste macht. On top ist die Reinigung einfacher, da keine Ascherückstände entstehen. Der klassische Grill-Geschmack ist allerdings nicht so intensiv wie bei einem Holzkohlegrill und die Anschaffungskosten sind vor allem für Modelle mit zusätzlichen Funktionen höher.
  • Elektrogrills erfordern kein zusätzliches Brennmaterial wie Holzkohle oder Gas und erzeugen kaum Rauch. Dadurch sind sie sogar für Innenräume geeignet. Sie bieten ebenfalls eine gleichmäßige Hitzeverteilung und sind leicht zu reinigen. Die Nachteile: Der typische Grillgeschmack ist nicht gegeben, man ist abhängig von einer Stromversorgung und bei größeren Gartenpartys kann der Grill an seine Grenzen stoßen.
  • Pelletgrills bieten einen einzigartigen rauchigen Geschmack, der dem von Holzkohle nahekommt. Sie bieten eine präzise Temperatursteuerung und ermöglichen das Räuchern von Lebensmitteln. Dagegen spricht, dass sie in der Regel teurer als andere Grilltypen sind und die Verwendung von Holzpellets als Brennstoff meist größere Kosten verursacht. Auch ist die Wartung etwas aufwendiger, da die Pelletzufuhr überprüft und gelegentlich gereinigt werden muss.

Und welchen Grill würde Lafer kaufen?

Im Laferschen Garten steht seit neustem ein Pelletgrill. „Ich habe mittlerweile alle Arten ausprobiert. An Pelletgrills mag ich, dass man darin temperaturgenau garen kann und ich das Gefühl habe, dass sich das zarte Aroma der Pellets auch auf das Grillgut überträgt“. Liegt Fleisch auf dem Rost, benutzt er zum Würzen übrigens gerne geschroteten Kampot-Pfeffer, den er mit braunem Zucker mischt und kurz bevor es fertig ist auf sein Steak streut. „Dadurch erhält es die perfekte Kruste.“ Fisch wiederum muss zuerst eine Stunde lang in einen Liter Wasser eingelegt werden, das zuvor mit 80 g Salz aufgekocht und anschließend abgekühlt wurde, damit er eine schöne Konsistenz bekommt und saftig bleibt.

Welche Tipps der Sternekoch sonst noch hat? „Seit Kurzem verlasse ich mich nicht mehr nur auf mein Fingerspitzengefühl, sondern auch auf Meater, ein kabelloses Thermometer, das in Echzeit in der zugehörigen App Auskunft über den Garvorgang gibt. Ich habe in meiner Laufbahn vieles ausprobiert und es als absolut zuverlässigen Helfer schätzen gelernt.“

Bestens vorbereitet zum Grill kaufen, aber Probleme bei der Tischdeko? →Hier kommen Tipps, wie die Grill-Einweihung richtig zelebriert wird.