Neue Hotels, Restaurants und Shops machen es vor: Auch hierzulande sind wir auf dem besten Weg, uns ganz alltäglich mit gutem Design zu umgeben. Doch es gibt sie noch immer, diese Produkt-Nischen, die nur sehr selten mit schönen Linien bedacht werden. In unserer Serie stellen wir Ihnen daher schick gestaltete Exemplare dieser Mauerblümchen vor. Dritte Edition: Wärme – Kaminbesteck (in Farbe!), Design-Heizkörper, Thermostate und Wärmepumpen-Verkleidungen.
Design macht warm #1: Kaminbesteck
Die ursprünglichen Vertreter dieser Kategorie sind so schwer wie schwarz und bedienen meist einen eher archaischen Geschmack. Gut, das mag in Zeiten von grillbibelgroßen Steaks und stets bemühten Männer-allein-in-der-Natur Fantasien auch seine Berechtigung haben. Aber schön ist anders. Das französische Label Eldvarm, das man ad hoc eher im skandinavischen Raum vermuten würde, begeistert uns mit geradezu frechen Farben: Weiß, Waldgrün, Salbei und zuletzt dem Roséton Bon Bon. Ja, auch das Feuermachen und die Herrschaft darüber darf mal infrage gestellt werden. Mit rosa Kaminbesteck und Feuerkörben, in denen sich auch Kuscheldecken gut machen würden? Warum nicht. www.eldvarm.com
Design macht warm #2: Heizkörper
Im Normalfall sind Heizkörper in etwa so ästhetisch wie Mega-Flachbildmattscheiben – nur, dass sie glücklicherweise meist weiß und damit eher unscheinbar sind. Dies wiederum ist gar nicht notwendig, wenn an der guten Form gefeilt wird. Oder überhaupt erst mal eine gute Form gefunden wird. Der italienische Hersteller Tubes Radiatori bietet Lösungen an, die immer weniger an den klassischen Klotz erinnern. Optische Voraussetzung war die Befreiung von Ventilen, die den Look seit jeher determiniert hatten. Die handlichen, elektrischen „Plug & Play“ Serien erfordern nicht einmal mehr einen Anschluss, Steckdose genügt. So kann man heute ringeln, wellen, extrem verdünnen und dazu noch färben. Den Heizkörper eben als Teil eines durchdachten Interiorkonzepts integrieren, anstatt ihn zu umschiffen. www.tubesradiatori.com
Fotos: Beppe Brancato / Ben Anders
Design macht warm #3: Thermostate
Allen, die sich noch mit den althergebrachten Varianten umgeben (müssen), sei ein erstes Update empfohlen: Das Münchner Unternehmen Tado vertreibt Heizkörper-Thermostate im Apple-Clean-Chic. Wir finden: Das höchste der Gefühle, für das, was es ist. Freilich wichtiger als die feine Optik ist die Tatsache, dass diese Haushaltshelfer ziemlich smart sind und damit den Energieverbrauch senken können. Über eine App werden alle ausgestauschten Thermostate – die übrigens für die allermeisten Hersteller und Systeme geeignet sind – gesteuert. Sie erkennt offene Fenster, lässt Zeitpläne für jeden Raum definieren und kann mit einem zubuchbaren Feature voll automatisiert werden. Der Effekt: In der Nacht oder bei Abwesenheit steht die Heizung still und doch sind Bad, Küche und Co. schön mollig, sobald man sich in ihnen aufhält. Eben so, wie man sich das heimlich wünscht, in stürmischen Zeiten mit knappen Ressourcen. Was will man mehr? www.tado.com
Design macht warm #4: Wärmepumpen-Verkleidungen
Es gibt viele Diskussionen darüber, welcher Energievermittler denn nun der sinnvollste sei. Jetzt mal rein ästhetisch gesehen müsste am Ende wohl eher die Goldene Himbeere als Palme verliehen werden, weil genussfrei anzusehen sind sie alle. Während die alte Ölheizung im Keller und die Solarpaneele auf dem Dach noch gewisse Standortvorteile mit sich bringen, wird es bei der immer beliebter werdenden Wärmepumpe schon schwieriger. Ist ihr Platz nicht mit dem Haus geplant, prangt sie auch gerne mal in der Hofeinfahrt oder schlimmer noch im Garten. Der französische Hersteller Devaux hat sich auf die Entwicklung von hochwertigen, formschönen Verblendungen für Klimaanlagen und Wärmepumpen spezialisiert. Frei nach dem bewährten Motto: Kleider machen Leute. Gefällt uns! www.devaux-sa.de
Das bisschen Haushalt … →hier geht’s zu schicken Varianten von selten schönen Alltagshelfern wie Wäscheständern, Trittleitern oder ganzen Hauswirtschaftsräumen.
