Wie können wir den Platz, auf den sich unser Leben in Extremsituationen beschränkt, umdenken? Das libanesische Designerduo Borgi Bastormagi nutzte den Corona-Lockdown, um zu definieren, wie er unser Zusammenleben und das Layout unseres Zuhause verändern wird.


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Nada Borgi und Etienne Bastormagi sind Architekten, Designer und Urban Planner. Wie so viele Menschen auf dieser Welt, hielten die beiden Kreativen aus dem Libanon sich in den vergangenen Monaten ausschließlich daheim auf. Und fanden Zeit darüber nachzudenken, was dieser Zustand mit der Definition von Zuhause machen wird. Ein Gedankenspiel in Thesen.

Über Zusammenleben

„Während viele sich positiv über die Einschränkungen äußern und lobpreisen, wie sich das Verhältnis zu den Menschen im eigenen Haushalt verbessert hat, kann es für jene schwierig sein, die gern ein bestimmtes Level an Privatsphäre pflegen – das betrifft vor allem die jüngere Generation. Das Bedürfnis nach Isolation sollte genauso respektiert werden können wie die Freude an Kommunikation. Die typische Wohnungs-Aufteilung des 20. Jahrhunderts sollte unserer Meinung nach einem flexibleren System weichen. Technologie und fortschrittliche Materialien spielen dabei eine zentrale Rolle.“

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Das modern-flexible Design „Folliland“ ist Pflanzenständer, Leuchte, Ablage und Garderobe in einem

Über Möbel der Zukunft

„Das Zusammenführen der Bereiche zum Schlafen, Essen, Arbeiten, Spielen, Sportmachen und Lernen sollten auch im Möbeldesign sichtbar sein.“

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Entwurf für einen Alleskönner: Beim Öffnen des multifunktionalen Designs kommt ein aufblasbares Bett, eine Schrankeinheit, ein Spülbecken, Sitzpouf, Schubladen-Set sowie Tablett-Tisch zum Vorschein.

Über die ökologischen Folgen

„Bei aller Tragik hatte die Krise einen positiven Effekt auf die Umwelt. Sie hat der Erde erlaubt Luft zu holen und sich zu regenerieren. Aus der Design-Perspektive setzen wir uns für die weitere Verbreitung von lokalen Materialien und wenn möglich auch Produktionsstätten ein. Während die Technologie uns im globalen System zusammenhält, kann die Herstellung sich ihrer regionalen Stärken besinnen: ihrem Handwerk, ihrer Werkzeuge und Materialien.“

Über das Verhältnis zur Stadt

„Wir würden gern die engen Grenzen dessen, was aktuell als privat und öffentlich definiert wird auflösen. Wir laden Architekten und Stadtstrategen ein, Puffer-Zonen zu errichten: kontrollierte halböffentliche Orte. Deren wichtigste Komponenten: natürliche Licht- und Belüftungssysteme, ein- und angebaute Gärten oder Balkone, Zwischengeschosse und Zirkulations-Plattformen, die sowohl dem Erholen und Luft holen als auch der Kommunikation dienen.“

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www.borgibastormagi.com