Schon Queen Victoria wusste um den zeitlosen Stylefaktor von Paisley. Wir werfen einen Blick auf das Jahrhunderte alte Muster, erklären seine Herkunft und zeigen aktuelle Varianten.
Von gestern für heute
Die musterhafte Geschichte reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück und beginnt im ehemaligen Fürstentum Kaschmir. Damals zierte Paisley als gewebtes Motiv vor allem köperbindige Schals und war unter dem Namen „Buta“, übersetzt Blume, bekannt. Von dort importierte die East India Company die wertvollen Stücke nach England, wo sie rasch zum begehrten, aber teuren Modeartikel wurden.
Seinen heute noch gültigen Namen jedoch erhielt das Muster nach der schottischen Stadt Paisley. Im 19. Jahrhundert ein Zentrum für Weber, Drucker, Färber, Fransenhersteller sowie Sticker, erkannte man dort neben Edingburgh oder Norwich schnell dessen Trend-Potenzial und fing mit der Produktion billigerer Imitationen an. Weiterentwickelt wurde das unverkennbare Motiv allerdings von den Franzosen, die fortan handbedruckte Indiennes-, bedruckte oder bemalte Motivstoffe, sowie kostbare Lyoner-Seidengewebe damit schmückten.
Paisley: Bohème oder bourgois?
Die Antwort: beides! Mal Motiv der Reichen und Schönen, darunter auch Queen Victoria, mal Muster der Wilden und Jungen verströmt Paisley das Flair von Fernweh, Exotik und Aufstand. Nicht ohne Grund greifen Modemacher wie Stoffediteure das Muster seit den 70er Jahren immer wieder auf.
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