Ob Kücheninsel oder Arbeitsplatte – statt Regeln zu formulieren, findet Constanze Ladner lieber Lösungen. Wie die aussehen können und worauf man bei der Planung von Wohnküchen achten sollte, verrät die Mainzer Einrichterin hier.

K Constanze Ladner sw Credit Renée Kemps Medium

Welche Fragen sollte man sich vor der Küchenplanung stellen?
Erst mal ganz grundlegende: Koche ich gerne und wie oft? Gibt es Dinge in der aktuellen Küche, die unbedingt beibehalten oder dringend geändert werden sollen? Damit einher geht die Frage, welche Rolle die Küche zu Hause spielt: Ist es eine reine Werkstatt oder auch ein Aufenthaltsraum, wo zum Beispiel Hausaufgaben gemacht werden? Übrigens darf man beim Ideensammeln ruhig auch mal etwas herumspinnen, ohne an die Kosten zu denken. Vieles lässt sich viel leichter umsetzen, als man im ersten Moment vermutet. 

K Constanze Ladner Interior Credit Svetlana Shadrina Wohnkuche decohome.de
Wie Ladners Traumküche aussehen würde? Voilà! (Foto: Svetlana Shadrina)
K Constanze Ladner Interior Credit Svetlana Shadrina Wohnkuche decohome.de
K Constanze Ladner Interior Credit Svetlana Shadrina Haus TH 4 Wohnkuche decohome.de
Die Sitzecke wurde mit „Marly“ von Colony bezogen. (Foto: Svetlana Shadrina)
K Constanze Ladner Interior Credit Svetlana Shadrina Haus TH 4 Wohnkuche decohome.de
K Constanze Ladner Interior Credit Svetlana Shadrina Haus TH 5
„Eine Stufe im Waschbecken bietet Platz für Spüli & Co. – so bleibt die Arbeitsfläche frei davon.“ (Foto: Svetlana Shadrina)
K Constanze Ladner Interior Credit Svetlana Shadrina Haus TH 5

 

Was gilt es besonders bei Wohnküchen zu beachten?
Damit offene Räume harmonisch wirken, sollte die Küche – besonders der technische Teil – in den Hintergrund rücken. Ich betrachte sie daher gerne als Möbelstück, welches ich durch die richtige Farb- und Materialwahl mit dem Wohnbereich verschmelzen lasse. 

Traumobjekt Kücheninsel: Wie viel Platz braucht man?
Ich setze da ungern Regeln fest, denn es kommt darauf an, wie sie aussehen soll. Die klassische Variante mit integriertem Herd muss mindestens 150 bis 180 cm breit und etwa 70 bis 80 cm tief sein. Dafür braucht eine Küche circa 14 Quadratmeter. Möchte man sie nur als Arbeitsfläche nutzen, kann man über eine schmalere Variante, einen kleinen Würfel oder eine an der Wand befestigte Lösung nachdenken.

offene Wohnküche Chez Amelie du Chalard Paris at Home with Fritz Hansen

Fritz Hansen (Foto: Gaelle Le Boulicaut)

Gerade sieht man überall Naturstein-Arbeitsplatten …
Ja, die sozialen Medien sind voll davon. Sie haben ja auch einen tollen Effekt auf den Raum. Allerdings ist Naturstein ein weiches Material und anfällig für Kratzer oder Flecken. Ich persönlich mag den Alterungsprozess. Für alle, die ihn nicht mögen, eignet sich Quarzkomposit oder Quarzit, weil es strapazierfähiger ist und trotzdem diese besondere Optik hat.

Die Debatte offene vs. geschlossene Schränke hält weiter an. Was passt besser in das Konzept Wohnküche?
Ich persönlich mag die Ruhe, die geschlossene Schränke bringen. Gerade bei offenen Küchen, weil sie sich unaufgeregt in den Raum einfügen. Außerdem ist es gar nicht so leicht Teller, Tasse und Co. in offenen Regalen ästhetisch zu arrangieren. Aber natürlich ist es auch schön die Dinge, mit denen man sich gerne umgibt, zu zeigen. Ein guter Kompromiss: Kleine Nischen oder Regale, auf denen neues Geschirr, die Lieblingstassen oder ein tolles Kochbuch Platz finden.

 

Gibt es Features, die man eigentlich noch zu selten sieht?
Ja, vor allem in deutschen Küchen! Zum Beispiel ein Wasserhahn direkt über dem Herd, wie man es in den USA oft hat, damit das Wasser direkt in den Topf laufen kann. Und was ich persönlich auch richtig toll finde: eine Öffnung in der Arbeitsplatte, wo die Abfälle nach dem Schneiden direkt entsorgt werden können.

www.constanzeladner.de

Dieser Artikel erschien zuerst in unserem DECO GUIDE 2024. →Hier können Sie kostenlos darin blättern. Und wer gleich loslegen will, findet →hier unsere Checklisten zur Wohnzimmergestaltung.