Zum Messeauftakt im September macht sich die Maison & Objet auf „die Suche nach dem Vergnügen“. Das jenes heutzutage vor allem nachhaltig interpretiert wird, zeigt das Programm Future on Stage: Begleitend zur Pariser Interior-Schau durften junge Designfirmen ihre Entwürfe präsentieren. Wir haben einen Blick auf das Siegerpodest geworfen und verraten hier die diesjährigen Top drei.
Repulp: mit Zitrusschalen in die Zukunft
Mit dem Vorsatz „Alltagsgegenstände ressourcenschonend zu machen“ gründete das Paar Victoria Lièvre und Luc Fischer Repulp Design, ein Studio, das mit nachwachsenden Materialien und Abfällen aus der Zitrussaftindustrie arbeitet und daraus eine recyclebare Alternative zu Plastik herstellt. Ihr erstes Produkt, ein wiederverwertbarer Kaffeebecher mit frechen Farbstreifen, brachten sie 2021 auf den Markt. Jüngst ergänzte Repulp Design das Sortiment um eine Reihe an 3D-gedruckten Pendelleuchten namens „Citrus Paradisi“, die übrigens aus den Resten der Kaffeebecher-Produktion entsteht. Na, wenn das nicht zirkulär ist!
Ostrea: die Neuerfindung der Muschel
Es war die Leidenschaft zum Meer, die Camille Callennec, Tanguy Blevin, Maxime Roux und Théo Joy im März 2020 bei einem Treffen mit Austernzüchtern aus der Bretagne zusammenbrachte. Dabei erfuhren sie, dass in Frankreich jährlich 250 000 Tonnen Muscheln aus dem Meer gefischt werden, deren Schale jedoch zu 95 Prozent auf Mülldeponien landet. Dieser Missstand motivierte die vier Franzosen zur Gründung ihres Studio Ostrea. Gemeinsam erarbeitete das Team ein Verfahren, die Muschelabfälle in eine erneuerbare Ressource zu verwandeln. Zwei Jahre hat es gedauert, bis Ostrea das erste, vorwiegend aus Muschel-Flocken bestehende Material in der Hand hielt, das mit seiner terrazzoartigen Optik Superstar-Qualitäten aufweist. Mit seinen kratzfesten, wasser- und fleckenabweisenden Eigenschaften wird es bisher als Verkleidung sowie als Tisch- oder Arbeitsplatte eingesetzt. Im Moment arbeitet das Studio an Bodenbelägen – spannend!
Komut: CO2-Speicher im Möbelformat
Getrieben von der Mission eine zirkuläre Zukunft zu schaffen, riefen die französischen Jungdesigner Philippe Tissot und YuTyng Chiu vor wenigen Jahren das Studio Komut ins Leben. Gefertigt im 3D-Druck aus einem einzelnen Stück Abfall, produziert Komut Möbel, in denen Handwerkskunst und Technologie aufeinandertreffen. Daraus entstehen Entwürfe, die mit ihrer geschwungenen Form und dem skulpturalen Erscheinungsbild einem Kunstwerk gleichen. Das Besondere dabei: Die Möbel bestehen nicht nur aus wiederverwerteten Materialien, sondern sind selbst auch zu 100 Prozent recyclebar.
Auch Jungdesigner? Die Maison & Objet sucht noch spannende deutsche Bewerber für 2024
Die Gewinner des Programms „Future on Stage“ zeigen auf, wie Innovation mit Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen kann und Produkte hervorbringt, die Freude auf die Welt von Morgen machen. Für alle Jungdesigner und Interessierte: Die Bewerbungen für die nächste Runde sind in vollem Gange. Bis zum 30. September können sich Designstudios für die Teilnahme im Januar 2024 bewerben. Wir sind jedenfalls schon gespannt, welche neuen Konzepte uns dann erwarten werden.
Mehr Infos zur Bewerbung →für die Maison & Objet Future on Stage im Januar 2024
