Sie sind das ideale Gestaltungsmittel für große und gesellige Räume: Wir geben sechs Tipps, welche Tapeten sich im Wohnzimmer eignen und wie man sie inszeniert.
1. Eine ist besser als keine
Es muss nicht immer das volle Programm sein, auch einzeln tapezierte Wände haben eine große Wirkung auf den Raum. Wichtig ist, dass davor nicht zu viel passiert, damit das Muster auch entsprechend zur Geltung kommen kann. Wir würden fast immer zu einem auffälligen Design tendieren, aber auch mit zurückhaltenden Tapeten erzielt man eine ganz neue Atmosphäre im Wohnzimmer.

Wandtapete Dioré von Arte.
2. Zwischenräume nutzen
Fast wie Kunst wirken Tapeten zwischen Stuckaturen. Hier ist oft Hilfe vom Profi gefragt, damit die Abschlüsse an Türen und Co. sauber ausgearbeitet sind. Wenn die elegante Verzierung im Wohnraum nicht vorhanden ist, können alternativ nach dem Tapezieren einzelne Stuckleisten als Rahmen angebracht werden.

Die Tapete Soli von Cole & Son entstand in Zusammenarbeit mit Fornasetti.
3. Verbindungen schaffen
Nicht nur Farben, sondern auch Muster können und sollten aufgegriffen werden, wie hier mit Sessel und Pouf – die meisten Textilverlage und -hersteller bieten ihre Designs sowohl in Stoff als auch Tapete an. Wiederholungen sorgen für Harmonie und eignen sich daher bestens für Relaxzonen im Wohn- oder Schlafzimmer.

Ideal als Statement-Wall: Die Wandverkleidung Mouvements von Casamance.
Auch können architektonische Details wie das Mauerwerk im Türrahmen oder ein Vorsprung überraschend betont werden, wenn man sie mittapeziert, anstatt sie auszusparen.

Eine sanfte Anspielung an den Jugendstil bringt Dahlia Scroll (Little Greene) in den Raum. Cooler Effekt: die Rückwand des gemauerten Bogens wurde auch tapeziert – der schmale Rand jedoch nicht.
4. Dezent, aber wirkungsvoll
Auch leise Motive oder Farbgebungen bringen Gemütlichkeit und schaffen ein einladenderes Wohnklima als weiße Wände. Besonders harmonisch wirkt der Raum, wenn die Tapete eine beinahe textile Anmutung hat und die Nuancen auf den restlichen Wänden sowie Möbeln und Accessoires wiederkehren.

Die Tapete Tintura von Arte ist in zahlreichen Farbvariationen erhältlich.
5. Keine Angst vor Statements
Die Tendenz zu ausgefallenen Tapeten hat sich auch in diesem Jahr durchgesetzt. Ob floral, grafisch, historisch oder abstrakt – die aktuellen Kollektionen bieten vielfältige Möglichkeiten den persönlichen Geschmack an die Wand zu bringen. Eine Entwicklung, die wir sehr begrüßen und dafür plädieren: Setzen Sie ein Stil-Statement!

Das florale Dessin Euphoria von Marni für London Art
Ähnlich effektvoll wie das ausladende Dessin kann es sein, nicht nur Stoffe und Tapete aufeinander abzustimmen (wie in Tipp #4 erwähnt), sondern auch die baulichen Elemente im Raum wie Türen, Fußleisten und jede Art von Rahmen farblich anzupassen. Dazu am besten eine Grundfarbe aus dem Muster herausgreifen. Das Ergebnis: ein harmonisches und doch auffälliges Ensemble.

Kaleidoskopisch ist das Blattdessin auf Baumvollvelours Karakusa und der gleichnamigen Tapete angeordnet. In dieser Inszenierung von Designers Guild wurde ein Grauton für den Anstrich herausgegriffen.
6. Tapete im Wohnzimmer: natürlich schön
Naturfasertapeten, vor allem Grastapeten, waren in den 1970er- und 1980er Jahren schonmal en vogue, bis die Minimalismus-Bewegung in den 90ern dem Trend ein Ende bereitete. Seit geraumer Zeit jedoch erleben sie ein wahres Comeback: die Materialien sind vielfältig, etwa Gras, Leinen, Bambus oder Kork. Naturfasertapeten schaffen dank ihrer fühlbaren Oberfläche ein besonders wohnliches Ambiente, das ebenso schlicht wie stilvoll ist. Weiterer Pluspunkt: Aufgrund der natürlichen Rohstoffe wird auch die Raumakustik verbessert.

Tapete Abaca Zèbre Pierre von CMO Paris besteht zum Großteil aus der Abacá-Pflanze, auch als Bananenhanf bekannt, die in Ostasien wächst.
Welche Vorteile das Tapezieren gegenüber dem Streichen hat und welche Wandgestaltung besser zu Ihnen passt →jetzt hier lesen!