Für die Interior- und Design-Szene beginnt das Jahr mit einem Highlight: Mitte Januar fand wieder die Maison et Objet 2023 statt. Immer im Fokus: Tablewear, Outdoormöbel, Deko-Objekte und Heimtextilien. Sie konnten nicht dabei sein? Hier kommen unsere fünf liebsten Trends aus den heiligen Hallen in Paris-Nord Villepinte.

Trend #1: Alle Farben Blau

Blau ist so ein Lieblingston – der verschwindet nie, war aber in den vergangenen Jahren auch nicht sehr präsent im Interiordesign. Das soll sich nun ändern. Ob zartes Taubenblau, leuchtendes Yves Klein oder tiefdunkles Marine, auf der Maison & Objet 2023 wurde die Farbe in all ihren Nuancen wieder ins Rampenlicht gerückt. Das Schöne daran: Blautöne wirken unaufgeregt, vermögen aber dennoch ein Statement zu setzen. Sie erinnern uns ans Meer, an den Himmel und wir assoziieren damit Gelassenheit und Frieden. Also genau das, wonach wir uns in bewegten Zeiten sehnen. Softe Konturen und Rundungen verleihen den Möbeln und Accessoires dazu eine Leichtigkeit – das ist wichtig, wenn sie in eher schwerem, dunklem Blau daherkommen. Auffällig ist, dass die blauen Stücke entweder miteinander kombiniert werden oder – ganz neu – sich zu Beige, Braun und Terrakotta gesellen.

Trend #2: Leuchten aus Bast oder Bambus

An mediterranen Leuchten aus Bast, Raffia, Bambus oder Modellen mit Kordelgeflecht führt 2023 wirklich nichts vorbei. Waren sie letztes Jahr oft fransig und formbar gestaltet, haben die Designs nun mehr Struktur und erinnern nicht immer gleich an die Boho-Ibiza-Oase. Zwar bringt die Materialwahl sommerliches Flair ins Interior, passt aber nun auch zu einer minimalistischeren Einrichtung. Wer Platz hat, hängt mehrere Leuchten in einer Gruppe auf, der Wow-Effekt entsteht nämlich ab mindestens zwei Modellen, die über einem Tisch oder einer Lounge-Ecke baumeln. Auch schön: Tischleuchten mit Stroh- oder Bast-Schirm auf einer Anrichte oder Kommode gruppieren.

Trend #3: Am Tisch wird’s bunter

Am Tisch wird es unkomplizierter und ungezwungener. Gedeck und Tischdeko sollen und müssen nicht zwansläufig bis ins letzte Detail vollkommen sein, Lässigkeit heißt das neue Zauberwort. Und die zeigt sich jetzt in (sehr) farbenfrohem Geschirr sowie Mustern oder Formen, die absichtlich unperfekt scheinen. In Sachen Farbe und Dekor darf gemischt werden, was gefällt. Der Effekt: Eine Optik so ausgelassen wie ein exzellenter langer Abend mit Freunden.

Trend #4: Organische Formen formulieren sich aus

Sitzmöbel fielen auch auf der Maison et Objet 2023 durch ihre Rundungen und organischen Formen auf – ein deutlicher Ruf nach Komfort und Gemütlichkeit. Weiche Konturen laden zum Berühren und Wohlfühlen ein, vor allem wenn sie mit kuscheligen Textilien wie Wollstoffen oder Bouclé bezogen sind. Klare Kante zeigen allerdings auch Deko und Kleinmöbel nicht mehr so gerne. Couchtische oder Beistellhocker sind dieses Jahr rund, kugelig und fügen sich harmonisch in die feine Linienführung der restlichen Möblierung ein. Wer sich Kontraste und ein bisschen mehr Dramatik wünscht, stylt Materialien wie Glas, Marmor oder glänzende Oberflächen dazu.

Trend #5: Streifen meets Karo

Zugegeben, Streifenmuster sind keine Innovation, dennoch waren sie dieses Jahr eines der Trendmuster. Und wieso soll nicht auch ein beliebter Klassiker hin und wieder eine Extraportion Aufmerksamkeit bekommen? Schließlich strahlen Streifenmuster stets Heiterkeit aus, stehen für Lebensfreude und Dynamik. Feine Linien und dicke Blockstreifen schmücken jetzt viele Textilien im Indoor- und Outdoor-Bereich. Auch auf Leinen sieht man sie häufig, hier wirken sie besonders natürlich und weniger plakativ. Neu ist, dass Streifen nun auch mit Karomustern kombiniert werden. Was früher oft als No-Go galt, wirkt nun erfrischend modern. DECO-Tipp: Bleibt man in einer Farbfamilie, vertragen sich Streifen und Karos wunderbar.

Text: Christina Berlinghof