Neue Hotels, Restaurants und Shops machen es vor: Auch hierzulande sind wir auf dem besten Weg, uns ganz alltäglich mit gutem Design zu umgeben. Doch es gibt sie noch immer, diese Produkt-Nischen, die nur sehr selten mit schönen Linien bedacht werden. In unserer Serie stellen wir Ihnen daher schick gestaltete Exemplare dieser Mauerblümchen vor. Vierte Edition: die Details der Innenarchitektur – Türen, Klinken und Schalter.
Design für die Innenarchitektur #1: Türen
Kein Haus kommt ohne sie aus, spätestens beim Gang auf die Toilette würde sich die mangelnde Privatsphäre unangenehm bemerkbar machen. Während bei Eingangstüren noch ganz bewusst auf die Optik geachtet wird (der erste Eindruck zählt schließlich), werden Türen im Inneren stilistisch meist übergangen. Kann man so machen, schließlich ist an weiß-lackierten Türen grundlegend erstmal nichts verkehrt. Einen Wow-Effekt erzielt man damit allerdings nicht. Warum also die Tür nicht Teil des Interior-Konzeptes werden lassen? Dachte sich auch der italienische Hersteller Albed und machte die Glastür Boisé kurzerhand zum Teil einer Boiserie. Letztere mag kunstvoll verziert, laut und bunt oder schlicht und zurückhaltend sein – die Entscheidung liegt bei Ihnen. Schön anzusehen sind sie allemal. www.albed.it
Design für die Innenarchitektur #2: Türklinken
Sie sind das Mauerblümchen der Innenarchitektur schlechthin: Von außen unscheinbar und unauffällig, mit ihrer meist silbrigen Oberfläche aus Edelstahl können sie mit Fug und Recht als graue Maus bezeichnet werden. Außerordentlich Beachtung geschenkt wurde ihnen zuletzt zu Zeiten der Pandemie, in der sie als Bakterienschleuder verurteilt wurden. Ganz einfach hat es die Türklinke also nicht.
Zu Gute halten muss man ihr, dass sie einen festen Platz im Design der Moderne eingenommen hat. Gemäß dem Leitspruch „Form follows function“ nahmen sich Gestalter zur Aufgabe, Beschläge zu gestalten, die ergonomisch-funktional sind. Die verzierten Griffe der Renaissance gehörten demnach endgültig der Vergangenheit an. Schade eigentlich, wenn man bedenkt, dass solch ein ehemals kunstvolles Detail heutzutage in Schlichtheit untergeht und in acht von zehn Fällen nahezu gleich aussieht. Seit einigen Jahren erscheinen Klinken mit matt-schwarzer oder bronzefarbener Oberfläche auf dem Trendradar. Oder darf es ein Griff mit Marmor sein? Elegant, aber clean und puristisch, so lautet das Motto des italienischen Herstellers Olivari. Mit Sicherheit ein Schritt in die richtige Richtung. www.olivari.it
Umso mehr freute es uns, als schon India Mahdavi 2016 für Vervloet den mit Bläschen verzierten Drücker Bubbles entwarf und die italienische Designerin Elena Salmistraro nun nachzieht: „Crisalide“ heißt ihr neuestes Werk für Dnd, das von einem Schmetterling inspiriert mit einer farbig verzierten Oberfläche glänzt. Zur Sicherheit gibt’s das Design aber auch in schlichtem Schwarz und Weiß. Fazit: Bei solch einem Griff wird das Türeschließen zum freiwilligen Pflichtprogramm. www.
Design für die Innenarchitektur #3: Lichtschalter
Ein ebenso zurückhaltender Kompagnon der Innenarchitektur ist der Lichtschalter. Ein, aus – so simpel seine Funktion, so schlicht sein äußeres. Muss das sein? Nicht wirklich. Spätestens seit Aufkommen der cleveren Smart Home-Features wurden auch Lichtschalter zu stilvollen Interior-Elementen mit ultra-flachen Rahmen und polierten Touch-Oberflächen. Ja, genau: Weniger ist mehr. Der deutsche Hersteller Jung sieht das ein wenig anders. In Zusammenarbeit mit Les Couleurs Le Corbusier hat Jung seinen Schalterklassiker „LS 990“ in 63 Farbtönen aufgelegt, zum perfekten Match mit der Wandgestaltung – oder gerade nicht. Und pssst: Mittlerweile auch mit Bluetooth-gesteuerter Smart Home-Funktion zu haben. Mögen wir! www.jung.de
Sie mögen’s warm? →hier geht’s zu schicken Varianten von Design-Heizkörpern, Thermostaten und Co.