Minimalismus kann auch behaglich sein. Einrichtungsberaterin Miriam Kalina vom Wohnblog „Mikaswohnsinn“ sorgt mit Stoffen, einem ausgeprägten Ordnungssinn und vor allem kreativem Farbeinsatz dafür, dass ihre Interpretation der Wohnphilosophie „Lagom“ weit entfernt von langweilig ist. Ein Blick ins Inspirationshaus der Interior-Stylistin.
Der Flur: Ort der ersten (Interior-)Begegnung
Als „völlig unterschätzt“ ordnet Miriam Kalina den Flur und sein Potential als gemütliches Aushängeschild des Hauses ein. „Die Leute denken immer, das ist so eine Schmutzschleuse. Bei mir Zuhause bekomme ich einen Föhn, wenn alle ihre Schuhe in den Flur schmeißen“. Unabhängig davon, wie schmal, lang oder hoch der Eingangsbereich ist: Wer den ästhetischen Zauberstab ansetzt, kann auch mit kleinen Handgriffen viel bewirken. Bei der Wohn-Influencerin ist die Tapete das magische Tool: Das zurückhaltende Muster ohne Rapport gibt dem Bereich mehr Höhe und passt farblich zum Rest der Wohnung. Außerdem sollte die Wandverkleidung „praktisch“ sein, so dass der Spiegel, das Mobiliar und die Beleuchtung an jeder Stelle einen Platz finden würden.
Ein Licht geht auf – oder doch lieber mehrere?
Eine Vielfalt an Decken-, Steh- und Tischlampen sowie Wandleuchten „und natürlich Kerzen“ sind bei der Einrichtungsberaterin wesentlicher Bestandteil des Wohnraums. Die Wärme von Sonnenlicht und künstlichen Lichtquellen gleicht die eher minimalistischen Linien des Mobiliars aus. Der Großteil der Beleuchtung wird hier durch portable Akkuleuchten erzeugt.
Die richtige Farbwahl: Es grünt so grün … aber nicht nur!
Das Stilkonzept „Lagom“ bedeutet so viel wie „gerade richtig“, nicht zu viel und nicht zu wenig. Als erklärter Fan beschreibt Miriam Kalina ihren eigen Stil als „skandinavisch mit grünen Wänden“. Grün verleiht Räumen eine gewisse Ruhe, in Kombination mit anderen Naturfarben gibt das ein harmonisches Bild.
Allerdings haben auch Farbkontraste für sie ihren Charme. Aktuell ist die Wand hinter dem Catona Regal von Contur beispielsweise Rośe. Die perfekte Kombi, findet Miriam.
Ein besonderes Faible hat die Interiorexpertin aber für Ton-in-Ton-Inszenierungen. Viele Hersteller mischen Lacke entsprechend der Wandfarbe an, sodass sich die Grenzen zwischen Möbel und Hintergrund chamäleonartig aufzulösen scheinen. Umso mehr überrascht ihr nächstes Projekt: eine schwarze Wand im Schlafzimmer!
„Man muss manche Dinge einfach auch mal ausprobieren! Drüberstreichen geht ja schnell.“
Auch mit dieser Farbwahl kann ein wohliges Wohngefühl erzeugt werden. Ganz besonders wenn, so der Plan, ein Stück der Decke mitgestrichen wird und das Schwarz das Bett an der Seite und nach oben in Höhlenform umrahmt.
Ruhe im Raum? Nur mit Ordnung
Neben der Wandfarbe ist – für die Bloggerin und für viele andere Menschen auch – Ordnung ausschlaggebend, um in einem Raum entspannen zu können. Sowohl in Bezug auf das Gesamtbild, als auch im Detail. Schön in Gruppen arrangiert und streng kuratiert, dem minimalistischen Anspruch ganz getreu, erzielen Gebrauchs- und Deko-Gegenstände in Regalen eine tolle Wirkung. Das Regal sollte entsprechend der Raumgröße und -höhe als auch passend zur Wandlänge ausgewählt werden. Die Maße beeinflussen die Wahrnehmung einer Räumlichkeit signifikant, nämlich ob sie einen gedrungenen oder luftigen Charakter vermittelt. Im Regal selbst muss es eher praktisch zugehen.
Damit minimalistisch einrichten auch gemütlich wird …
… ist der Einsatz von Stoffen ganz besonders wichtig. Vom Teppich über Kissen und Decken bis zum Vorhang sind bei Miriam Kalina Textilien omnipräsent. Ihr Wohnzimmer hat sie erst kürzlich um Schals ergänzt, die zwar nicht zugezogen werden, aber den Cozy-Faktor wesentlich erhöhen. Inbegriff dieses Konzepts ist das Schlafzimmer in diversen Creme-Nuancen, ihr Lieblingsort.
www.mikaswohnsinn.de / Fotos: Miriam Kalina
Wenn Sie sich an grüner Wandfarbe gar nicht sattsehen können, geht es →hier in allen Grünnuancen weiter.