Normalerweise sind es Pinsel und Leinwände, mit denen Clàudia Valsells Farben eine Form gibt. Für Nanimarquina wechselte die Künstlerin nun nicht nur ihre Werkzeuge, sondern auch ihre Perspektive. Das Ergebnis: die Naturfaser Teppiche der Kollektion „Tones“.
Offene Farbeimer, ein abstrakt gesprenkelter Betonboden, der die Entstehungsgeschichte zahlreicher Werke erzählt, dazwischen ein paar Leinwände und Teppichmuster. Es herrscht dieses faszinierende kreative Chaos, das jedes wirklich interessante Atelier auszeichnet, als wir Clàudia Valsells in Barcelona besuchen. Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich die Katalanin bereits mit Farben, für die sie ein besonderes, man könnte sagen natürliches, Gespür besitzt. „Alles, was ich während meines Berufslebens getan habe, war, diese Gabe zu kultivieren. Erst als Wandmalerin, dann als Gestalterin von Farbtafeln und Farbvorgaben und schließlich als Künstlerin.“
Das sie auch bei neuen Projekten stets den richtigen Ton trifft, zeigt die gemeinsame Naturfaser-Teppichkollektion mit dem spanischen Label Nanimarquina. Die vier verschiedenen Designs, die als Kilim oder handgetuftete Qualität erhältlich sind, folgen Clàudias ganz eigener Form- und Farbsprache: harmonisch, rhythmisch, einfühlsam. So löst sie für Modell „Tones“ den traditionellen Aufbau eines Teppichs auf, indem sie das typische Randdesign durch organische Linien ersetzt und so die Aufmerksamkeit auf das Innere zieht. Bei Modell „Pieces“ verhält es sich genau umgekehrt: Hier wurden die Formschnipsel in der Mitte verteilt und ergeben das abstrakte Gesamtbild.
Zur Herstellung der beiden Naturfaser-Teppiche setzt Nanimarquina zwei verschiedene Techniken ein, die unterschiedliche Oberflächen erzeugen und damit je einen anderen Stil. Die Handtuft-Technik macht es möglich, Clàudias Zeichnungen direkt zu übertragen, wodurch die Teppiche beinahe wie ihre Arbeiten auf Leinwand wirken. Die Kelim-Technik sorgt durch die Verwendung afghanischer Wolle für ein unregelmäßig gewebtes Erscheinungsbild und verleiht den Designs einen eher roughen Look.
Und die Frage der Farbe? „Sie sind den Instrumenten eines Orchesters nachempfunden. Die Rostfarben den Streichern, die Grau- und Blautöne den Blasinstrumenten, das Ocker dem Schlagzeugs und so weiter. Aus diesem chromatischen Universum sind die Formen entstanden, mit denen ich nur noch spielen und sie so komponieren musste, dass sie auf verschiedenen Ebenen harmonisch reproduziert werden konnten“, ergänzt Clàudia Valsells. Ziemlich tufte!
Pssst … in DECO HOME Ausgabe 4/22 (ab 25. August am Kiosk) gibt’s einen Teppich der Kollektion zu gewinnen …
Mehr darüber, wie man den passenden Teppich findet und wo man ihn geltungsstark Einsetzt, verraten wir → hier!
