Von wellenförmigen Discokugeln über Lampen mit Pilzlamellen bis hin zum Urban Jungle im Wohnzimmer. Die Natur ist zweifelsohne eine der größten und spannendsten Inspirationsquellen für zeitloses Design. Der Frage, wie Formen, Muster und Farben in von Menschenhand geschaffenen Räumlichkeiten ihre natürliche Authentizität bewahren, gehen wir nach – und entdecken wahre Meisterwerke.  

Blüten, Blätter und Schmetterlinge sind die Protagonisten der Boho Butterfly-Kollektion von Etro und Ginori 1735

Die „Attention-Restoration-Theorie“ besagt, dass sich Menschen besser konzentrieren können, nachdem sie Zeit in der Natur verbracht haben. Oder Naturszenen beobachten oder von Naturelementen umgeben sind. Erwiesen ist auch, dass Körper und Seele durch den Blick auf Wasser, Wälder, Wiesen und Co. neue Energie schöpfen. Es liegt also auf der Hand, Design, das uns an die Umwelt erinnert, in den Wohnraum zu integrieren. Aus Sicht der Kreativen muss dazu jedoch das Kunstwerk der Natur zuerst ganz genau unter die Lupe genommen werden. Und dann: ist abkupfern unbedingt erlaubt!

Der Namensgeber für die Farbe Willow Green von Superfront kommt direkt aus der Natur

Objekte der Begierde

Der Weg vom schlichten Deko-Element zum charakterstarken Kunstwerk nimmt einen ganz natürlichen Lauf sobald der Designer „grün“ sieht. Dazu reichen häufig schon der Besuch einer schönen Gartenanlage oder ein Abstecher in den Wald. Exotischere Inspirationen liefern tropische Vegetation, die Weltmeere und Expeditionen ans andere Ende dieser Erde.

„Tiffany Queen“ aus der Quelle Fête Malibu-Kollektion von Rotganzen for Kelly Wearstler hat denselben Fluss wie die Pazifikwellen. Bild: Joyce Park
Foliage von Carpet Edition umfasst alle Jahreszeiten, Teppich Spring gibt es in vier Größen und weitere Maße auf Anfrage. Bild: Mattia Aquila
Kaktus Another Green von Gufram ist zwar grün, aber mit 170 Zentimetern gar nicht klein. In diesem Jahr feiert er sein 50-jähriges Jubiläum
Wo Blume drauf ist, soll auch Blume rein. Bild: Michelle Nussbaumer Design aus dem Buch „Wanderlust“
Lamella von Le Klint ahmt die Plisseefalten – oder auch Lamellen genannt – auf der Unterseite von Pilzen nach

Sinn für Naturschönheiten

Im ersten Moment ausschlaggebend dafür, ob Design als von der Natur beeinflusst wahrgenommen wird, ist natürlich die Optik. Haptik und durchaus auch der Geruchssinn – ein dufter Gedanke an Zirbenholz beispielsweise und schon findet man sich im Geiste im alpinen Wellness-Interieur wider – bekräftigen das Gefühl wesentlich. Von purer Wolle über einen floralen Digitaldruck bis hin zur Orangenblüte im Amulett: die Umwelt beflügelt die Fantasie, wie Materialien und natürliche Ästhetik das Zuhause sinnlicher machen!

Das Botanical Palet von Carrière Frères bedient sich wortwörtlich der Natur und macht Organgenblüten sicht- und riechbar
Dinesen bleibt vom Boden über das Tagesbett, hier mit Leder überzogen, bis hin zum Regal dem Thema Holz treu
Der Künstler Gabriel Pacheco hat für Rubelli das Muster Magico Mexiko in der Farbe Cipria illustriert
The Sweater Throw von Silkeborg Uld besteht zu 100% aus Wolle
Hig & Chic verwendet für die Bettwäsche ausschließlich Eukalyptusfaser
Verliebt in Bambus. Bild: Tine K Home
Zweifelsohne: Filomena von Christian Fischbacher verschleiert ihre Herkunft nicht

Zuhause im Urban Jungle

Sich der Natur als Ideengeber zu bedienen, ist eine Sache. Dabei wäre es doch eigentlich viel einfacher, sie im Original vor Ort zu beheimaten! Während sich also die einen mit Naturmaterialien oder -mustern begnügen, lebt Igor Josifovic-Kemper mit seiner vielblättrigen grünen Familie in einer Pflanzen-Mehrgenerationen-Wohnung in Berlin. Wie der Alltag mit designinspirierter Natur und naturinspiriertem Design aussieht, zeigt er auf @igorjosif.

„Pflanzen bringen ein Stück Natur in die eigenen vier Wände – damit tragen sie maßgeblich zum Wohlbefinden bei!“

 

In welchem Umfang die Natur die Architektur eines Hauses beeinflussen kann, erfahren Sie →hier.