An den länger werdenden Tagen sehnen wir uns wieder nach wohltuenden Wellnessstunden. Die Badezimmerprofis Marianne und Josef Obermaier gaben uns im Interview ihre besten Einrichtungstipps für ein wohnliches Bad.
Marianne und Josef Obermaier leiten die Manufaktur und das Unternehmen Obermaier Bäder München in vierter Generation. Wir haben sie gefragt, wie aus dem Zweckraum Badezimmer ein Privat-Spa wird. Im Interview erklären sie, dass im Bad fast die gleichen Regeln gelten wie im Wohnzimmer und verraten, welche Trends sich bei der Badgestaltung abzeichnen.
Das Bad als privater Wohlfühlbereich, wie kann das aussehen?
Vorbild stehen Wellnessbereiche von Hotels, Badezimmer, die Wohlbefinden vermitteln. Eine Ruhebank ist daher kein ungewöhnlicher Einrichtungsgegenstand für diesen Raum mehr. Und es ist auch nicht verwunderlich, dass in der Sanitärtechnik Regenduschen angeboten werden.
Welche Fragen gilt es beim Einrichten des Badezimmers zu klären?
Es ist zum Beispiel entscheidend, ob man beim Zähneputzen lieber stehen oder sitzen möchte. Oder ob im Badezimmer Musik laufen soll. Man muss sich seinen Anforderungen an den Raum bewusst werden, dann klappt’s auch mit der individuellen Gestaltung.

Wohnliche Badgestaltung und Waschtisch Narciso Mini: Ceramica Cielo
„Grundsätzlich lässt sich ein Bad einrichten wie ein Wohnraum“
Welche Mittel braucht es für ein wohnliches Bad?
Grundsätzlich gelten für die Badezimmereinrichtung die gleichen Regeln wie für die Gestaltung eines Wohnraums. Also helfen auch hier stylishe Möbel und Accessoires, Textilien, Naturmaterialien und indirekte Beleuchtung.

Badezimmer Textilien von Luiz
Gibt es bei Materialien und Farben fürs Badezimmer Trends, die sich abzeichnen?
Beliebt sind ruhige, helle Materialien und Farben. So bestehen die Wandverkleidungen zum Beispiel aus immer größeren Platten, möglichst fugenlos. Keramisches Material ist nach wie vor führend, aber auch Kunststeine in vielen Variationen. Und natürlich High-End-Naturstein, zum Beispiel Marmor.

Natursteinverkleidung von Florim
Und statt Fliesenwand vielleicht auch mal Tapete?
Warum nicht! Wirklich notwendig sind Fliesen nur in der Dusche. Alle anderen Wände dürfen auch im Bad frei gestaltet werden: verputzt, mit Tapete oder Verkleidungen.
„Wirklich notwendig sind Fliesen nur in der Dusche“
Gibt es noch andere Mittel, die für eine großzügige Raumwirkung im Bad sorgen?
Frei stehende Badewannen; vor allem schlanke Modelle geben dem Raum mehr Weite.

Tapete aus der Secret Garden Kollektion von Marcel Wanders für Devon & Devon
Was, wenn dafür kein Platz ist?
Auch bodengleiche Duschen bieten die gefragte cleane Optik. Der schwellenlose Zugang erscheint uns heute fast selbstverständlich. Und zudem ist diese Art der Dusche auch sehr bequem zu reinigen.
Wie funktional sollte der Waschtisch sein?
Er muss zunächst technisch perfekt sein: Das Wasser sollte sauber vom Becken aufgenommen werden und auch beim Händewaschen innerhalb des Beckens bleiben. Auch die Höhe ist wichtig – ähnlich wie bei der Arbeitsfläche in der Küche. Und natürlich die richtige Ausleuchtung des Spiegels. Ausreichend Stauraum hilft beim Ordnung halten.
Vielen Dank für die Tipps.

Idee und Farben: Farrow & Ball
Noch mehr Ideen für ein wohnliches Badezimmer gibt’s in →diesen sechs Tipps für ein persönlicheres Bad und natürlich im →DECO GUIDE.