Vor einigen Monaten sprachen wir noch von monochromatic Interiors. Nun wird dem Ton in Ton-Trend noch eins drauf gesetzt und der einfarbige Anstrich durch einen rundum-Look mit Tapete ersetzt. Zu viel des Guten? Aber nein! Tipps zur Gestaltung zeigen wir hier.
Dass Tapeten nun die neue Wandfarben sind, sei mal dahingestellt. Doch lässt sich mit Sicherheit behaupten, dass Tapeten seit einiger Zeit ihr Comeback feiern. Und das nicht nur als Akzentwand. Stattdessen kleiden sie ganze Räume, vereinzelte Schrankwände und auch vor Decken machen sie nicht Halt. Klingt nach visuellem Chaos? Im Gegenteil. Durch die fehlenden Kontraste entsteht durch die Rundum-Verkleidung mit Tapete eine optische Weite, die gerade in kleinen, verwinkelten Räumen oder Zimmern mit Dachschrägen besonders von Vorteil ist.
Die Wirkung tapezierter Räume
Je nach Farbe und Bemusterung der Tapete kann der All-over-Look für extra Gemütlichkeit sorgen, aber auch einen ausgefallenen Charakter annehmen. Bei der Umsetzung kann man sich an den Prinzipen der Farbenlehre orientieren: Während helle Töne bekanntlich für mehr Weite sorgen, schaffen dunkle Farben Eleganz und Behaglichkeit. Lediglich bei Räumen mit niedriger Deckenhöhe sollte darauf geachtet werden, sich nicht für eine zu dunkle Tapete zu entscheiden, denn das lässt die Decke noch niedriger erscheinen, als sie bereits ist. Ebenso laden gerade kleine Räume wie das Gäste-WC dazu ein, mit dem ausgefallenen All-Over Tapeten-Look zu experimentieren. Frei nach dem Motto: kleine Fläche, großer Blickfang.
Tapete an Wand und Decke: So gelingt der All-Over-Look
Unabhängig von der Raumform- und Größe sollte darauf geachtet werden, das Möbel, Textilien und Accessoires die Töne der Tapete aufgreifen und sich somit optisch zurücknehmen. Das vermeidet einen unkontrollierten Farb- und Mustermix und sorgt stattdessen für einen harmonischen Gesamteindruck.
Interiordesignerin Natalia Miyar kleidete die Zimmer und Suiten des Londoner Hotels The Twenty Two in ausgefallenen Tapeten, wobei sie das Farbschema der Wandverkleidung stetig wiederholt, von den Tischleuchten bis zu den Vorhängen. Für das Sofa wählte Miyar sogar das gleiche Muster und sorgt damit für ein Überraschungsmoment.
Den gleichen Ansatz verfolgt das amerikanische Interiordesign Studio House of Honey und lässt die Motive und Figuren der Wandtapete mit dem roten Waschbecken in einen farblichen Dialog treten.
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